Mit einem gehobeneren Flügelsound und noch kompakteren Abmessungen im Vergleich zum Vorgängermodell soll das Yamaha P-225 nicht nur innerhalb seiner Serie punkten.
Pro und Contra
Mit einem gehobeneren Flügelsound und noch kompakteren Abmessungen im Vergleich zum Vorgängermodell soll das Yamaha P-225 nicht nur innerhalb seiner Serie punkten.
Innerhalb von Yamahas Portable-Serie waren P-Modelle mit einer 200er Zahl im Namen früher einmal schwere 30-Kilo-Boliden. Dieses hier folgt allerdings auf ein 100er-Modell, auf das P-125 – und es ist sogar noch etwas weniger ausladend als dieser Vorgänger. Möglich wird das durch die im Yamaha P-225 verbaute Tastatur des Typs „Graded Hammer Compact“, kurz GHC, anstatt der GHS („S“ wie „Standard“).
Das P-225 hat deshalb auch ein neues Gehäuse erhalten, in dem ferner die vier verbauten Lautsprecher anders als im P-125 positioniert wurden. Das – nach wie vor displaylose – Bedienfeld wurde ebenfalls leicht umstrukturiert, weitere Taster sind aber nicht hinzugekommen. Das Instrument der 1000-Euro-Klasse wurde zwar in einem Kunststoffchassis verbaut, dennoch wirkt die Verarbeitung ordentlich. Die zwei Anschlussfelder sind etwas versteckt, weil sie sich auf einem schmaleren Sockel befinden, auf dem der restliche Pianokörper aufliegt.
Das stört bei den beiden vorne links eingelassenen Kopfhörer-Standardklinkenbuchsen weniger, beim hinteren Bedienfeld mehr: Dessen Anschlüsse – Sustain- sowie Dreifach-Pedal, USB-to-Host (inkl. USB-Audio/MIDI), Stereo-Ausgänge für Standardklinke und die Netzteil-Buchse – erreicht man nur von der Rückseite des Yamaha P-225 aus. Einen Vorteil hat dieses Design aber auch: Die angeschlossenen Kabel ragen kaum über den oberen Gehäuseteil hinaus und liegen dadurch recht geschützt.
Ausgeliefert wird das Portable Piano inklusive Notenständer und Fußschalter sowie dem externen Netzteil. Entscheiden kann man sich zwischen einer weißen und einer schwarzen Version. Optional sind ein Ständer sowie eine darin fest einbaubare Dreier-Pedaleinheit erhältlich. Damit geht das P-225 dann nicht nur als leichtes, modisches Homepiano durch, sondern allein durch die Pedal-Fixierung ist dieses Zubehör auch spielerisch ein Gewinn.
Geliefert wird das Yamaha P-225 mit einem einfachen Fußschalter für die Sustain-Funktion. Damit kann man spielen, aber ein Piano-Feeling stellt sich so nicht gerade ein. Schade, dass der Hersteller an dieser Stelle spart und man beim Kauf ein optionalen Sustain-Pedal mit einplanen sollte.
Werkelt im Vorgänger noch Yamahas „Pure CF“-Klangerzeugung, hat das P-225 als erstes Modell unterhalb der 1000-Euro-Klasse den Yamaha-CFX-Konzertflügel-Sound aus der hauseigenen Clavinova-Reihe erhalten – auch in den teuren P-Modellen 515 und S500 findet man ihn.
Durch diese Aufwertung ist das mittlere P-Modell klarer Anwärter auf die Position des bestklingenden Portable Pianos seiner Klasse. Der hervorragende Flügelsound mit realistischen Saiten-, Dämpfer und Gehäuseresonanzen (hier: „VRM Lite“, also nicht im Detail einstellbar) überzeugt auch in der Länge der Samples und im Ausklang. Es gibt ihn in drei weiteren Varianten: einem Live-orientierten Sound, einem gedeckteren Klang und als mittenbetontes Bright Piano.
Schon allein über das eingebaute Wiedergabesystem klingt der Flügel stimmig. Besonderheit in dieser Preisklasse ist der Einsatz von vier Lautsprechern, über die sich auch schon der Vorgänger spielt. Die Speaker strahlen am P-225 nach hinten und nach vorne ab, und das Klangbild ist trotz kleiner Verstärkerleistung angenehm transparent und präsent. Der Sound bleibt auch bei voll aufgedrehter Lautstärke störungsfrei.
Die neue Tastatur spielt sich sehr vertraut und mit ordentlichem Widerstand. Wie die GHS zählt sie zu den schwerer gewichteten Manualen. Die Repetition der GHC ist ebenso gut, und man wird schnell warm mit ihr. Verzichten muss man auf texturierte Decklagen, zumindest die schwarzen Tasten weisen für besseren Grip eine Mattierung auf.
Für den Klavierunterricht gibt es noch die Duo-Funktion, mit der der Flügelklang auf jeder Hälfte der geteilten Tastatur in gleicher Lage spielbar wird. Dazu passt die zweite Kopfhörerbuchse.
Wie beim Vorgänger sind die 24 Klänge auch beim P-225 in sechs Bänke à vier Einträge sortiert. In jeder Bank findet man einen Hauptklang und drei „Variationen“ – hinter denen sich aber oft völlig eigenständige Sounds verbergen. Deren Anwahl ist auch ohne Display gut gelöst.
Neben den vier Flügelsounds in „A.Piano“ gibt es in der Bank „E.Piano“ wieder Fender Rhodes, DX7-Piano und einen Wurlitzer-Klang, außerdem ein synthetisches E-Piano mit Flächenanteil. Die Abteilung „Organ“ liefert einen Jazz- und einen Rock-Orgel-Hammondklang neben einer Kirchenorgel in zwei Registrierungen.
In der Abteilung „Clv./Vib.“ findet man neben einem funky Clavinet und einem tremolierenden Vibrafon ein realistisches Cembalo sowie dessen oktavierte Variante. Realistische Stereo-Streicher in einer dynamischen und einer Slow-Variation, ein schöner Chorsound und ein universelles Synthpad besetzen die Bank „Strings“.
Viele dieser Klänge lassen sich schnell layern, indem zwei der Bank-Taster gleichzeitig gedrückt werden; Variationen der Sounds werden auf Wunsch zuvor angewählt. Zu layern ist durch diese Methode aber nicht mit zwei Klängen innerhalb einer Bank möglich. Dank 192-stimmiger Polyfonie kann man auch bei Layer-Sounds ohne Bedenken vollgriffig spielen.
Die sechste Sound-Bank „Bass“ ist besetzt mit Kontrabass ohne sowie mit Cymbals, E-Bass und Fretless-Bass. Diese vier Bassklänge kann man ausschließlich in Split-Settings spielen, in denen auf der rechten Seite der Tastatur stets ein Klang aus einer anderen Bank liegt.
Vier Halleffekt-Typen, die Räume vom Club bis zum großen Konzertsaal simulieren, sind in der Intensität einstellbar. Daneben kommen Modulationseffekte wie Chorus und Rotary Speaker zum Einsatz, die aber bestimmten Sounds jeweils fest zugewiesen und nicht veränderbar sind.
Alle zusätzlichen Sounds wirken wie handverlesen und sind auf gutem Niveau. Gleiches gilt für ein realistisches Drumset, das für die Wiedergabe von 20 Rhythms integriert wurde. Diese Drumgrooves aus Rock und Pop bis Latin enthalten außerdem eine automatische Bass-Spur, die sich nach den mit der linken Hand gespielten Harmonien richtet. Ein motivierendes Feature zum Jammen, das gerne noch mit mehr Rhythmen hätte kommen dürfen.
Transposer und Metronom fehlen am P-225 ebenso wenig wie ein kleiner Zwei-Spur-Rekorder, der für die MIDI-Aufzeichnung von Songs bei getrenntem Einspielen der Stimmen der rechten und linken Hand gedacht ist. Allerdings gibt es nur einen User-Song-Speicherplatz. Zum beidhändigen Einstudieren sind wieder die 50 „Classical Musical Masterpieces“ von Yamaha an Bord, die man beispielsweise auch von den hauseigenen Arius-Homepianos kennt.
Kompatibel ist das P-225 zu Yamahas kostenfreier App „Smart Pianist“. Dank Bluetooth-Schnittstelle kann das Piano im Gegensatz zu seinem Vorgänger dazu kabellos Kontakt zu einem Mobilgerät mit der App aufnehmen.
Über diese Software sind nicht nur mehr als 300 weitere MIDI-Übungsstücke verfügbar, sondern auch die Notation und eine Tonverfolgungsanzeige sind eingebunden. Die Song-Aufnahme über die App kann nicht nur als MIDI-, sondern auch als Audio-Datei erfolgen, und auf einem Tablet oder Smartphone lassen sich dann zahlreiche Aufnahmen sichern. Eine Songbibliothek auf dem Zuspieler kann man dabei über die Piano-Lautsprecher wiedergeben.
Wie immer glänzt die App aber auch durch ihre Remote-Funktion, um Einstellungen am Yamaha P-225 komfortabel und grafikunterstützt über das Touch-Display des Mobilgeräts vorzunehmen. Denn am Piano selbst sind viele Parameter – etwa das Ändern des Metronom-Tempos oder von Lautstärken und Oktavlagen der beiden Sounds im Layer – nur unter Zuhilfenahme von Tasten der Klaviatur bei gleichzeitig gedrücktem Funktionstaster einstellbar.
Des Weiteren empfiehlt der Hersteller die Nutzung der App „Rec’n’Share“, sofern man auf die Schnelle Videoclips seiner Performance anfertigen und sie online teilen möchte. Bekannt geworden durch die E-Drums von Yamaha, soll diese App funktional wohl noch weiter auf den Tastenbereich ausgedehnt werden. Aufgezeichnet wird das Video dabei über die Kamera eines Smartphones oder Tablets, durch ein leichtes Editing von Video- und Audiospur in der App wird das Gesamtwerk für Youtube und die sozialen Netzwerke aufbereitet.
Audio- und Video-Aufnahmen wie oben beschrieben mit der Rec’n’Share-App lassen sich ganz einfach bewerkstelligen. Denn die USB-Verbindung überträgt nicht nur USB-MIDI wie beim Vorgänger, sondern nun auch digitale Audio-Signale. Damit lassen sich allerdings auch Online-Lessons oder auch der Sound von Piano-Apps wie z.B. Pure Piano in das Lautsprecher-System des Yamaha P-225 übertragen. Außer einem USB-Kabel werden keine weiteren Audio-Kabel benötigt, allerdings ist ein Camera Connection Kit für iOS-Geräte bzw. ein OTG-Adapter bei Android-Geräten erforderlich.
Das preiswertere P-145 ist Yamahas zweites kompaktes Modell mit der GHC-Tastatur. Es bietet als Hauptklang das Multisample eines Yamaha-CFIIIs-Flügels inklusive Dämpferresonanzen, der etwas nüchterner als der edle CFX-Sound klingt und nur 64-stimmig polyfon spielbar ist. Das Yamaha P-225 hingegen ist mit dem VR; lite ausgestattet und kann daher Saitenresonanzen detaillierter reproduzieren als das kleinere Modell.
Auch das eingebaute Wiedergabesystem ist mit zwei Lautsprechern schlichter gehalten, die Klangauswahl bei zehn Voices auf das Nötigste reduziert. Separate Ausgänge hat das P-145 leider nicht zu bieten, sodass für eine externe Verstärkung die Kopfhörerbuchse herhalten muss. Bluetooth ist nicht an Bord, wohl aber USB (Kabelverbindung).
Kompatibel zu den Yamaha-Apps, werden darüber Lern- und Aufnahmefunktionen nachgerüstet. Optional ist auch für dieses Modell ein Ständer mit Dreifachpedal erhältlich. Zum schmaleren Budget ist das P-145 gegenüber dem in vielen Belangen besser ausgestatteten Bruder P-225 eine Alternative für Sparfüchse.
Yamahas preiswerte P-Modelle werden von jeher gerne von Pianisten als Alternative zu teuren Stagepianos mit auf die Bühne genommen, solange es musikalisch passt. Das wird erst recht mit dem Yamaha P-225 so weitergehen, bietet das neue Modell doch nun den hervorragenden Clavinova-CFX-Flügelsound und damit eine spürbare Aufwertung im Klang.
Mit den GHC-Tasten kann man schnell warm werden, und auch die sonstige Ausstattung des kompakten und vergleichsweise leichten Pianos – von der Soundauswahl bis hin zur App-Bedienung inkl. USB-Audio/MIDI-Funktion – hinterlässt einen runden Eindruck. Kleiner Kritikpunkt: In der Preisklasse sollte anstelle des mitgelieferten Fußschalters ein vernünftiges Sustain-Pedal drin sein.
Erhältlich seit: 07.2023
Tastatur: 88 Tasten, Graded Hammer Compact
Polyfonie: 192 Stimmen
Piano-App: Yamaha Smart Pianist, kostenlos für Android & iOS, Rec’n’Share, kostenlos für iOS & Android
Lieferumfang: Fußschalter für Sustain, Notenpult, Netzteil
Hersteller/Vertrieb: Yamaha
Pro und Contra
Im Vergleich zum Vorgänger ist der CFX-Sound eine spürbare Aufwertung im Klavierklang.
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