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Online-Klavierunterricht geben mit Skype & Co.

  • Die Online-Klavierstunde über Video-Konferenz-Tools ist schon mit einem Smartphone möglich. 
  • Schlechte Tonqualität und die wenig praktikable Positionierung des Smartphone – mit etwas technischem Einsatz lassen sich diese Probleme umgehen.
  • Hier erfährst du, mit welchem Setup der Online-Unterricht gut funktioniert.
Online-Klavierunterricht mit Skype & Co.
Online-Unterricht geben mit Skype (Foto: J. Sunderkötter)
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Online-Klavierunterricht geben mit Skype, Zoom & Co – gerade in Pandemie-Zeiten für viele Klavierlehrer*innen eine einfache Möglichkeit, um weiterhin Face2face-Unterricht anzubieten. Aber geht’s auch mit besserer Tonqualität, ohne gleich in teures Equipment zu investieren? Hier ein paar Tipps und Lösungen, die ohne großen Aufwand gut funktionieren.

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Klavierunterricht online mit Lehrer*in oder ohne?

Online Klavierunterricht nehmen oder geben – dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich unterscheiden muss man zwischen e-Learning-Plattformen und dem Remote-Unterricht. In der ersten Variante hat man Zugriff auf archivierte Klavier-Kurse, die für autodidaktisches Lernen – also  ohne Lehrer*in – aufbereitet sind. Beispiele dafür sind etwa Flowkey*Skoove* oder music2me*.

Remote-Unterricht ist vergleichbar mit dem, was an Schulen „Distanzunterricht“ heißt. Per Videochat sind Lehrer*in und Schüler*innen zusammengeschaltet. Bedingt durch die Corona-Lockdowns stellten viele Musikschulen und Klavierlehrer*innen um auf Videochat, um weiterhin Face2face-Klavierunterricht anbieten zu können.

Auf den Remote-Musikunterricht spezialisiert ist z.B. Doozzoo. Die Plattform gehört zu Bechstein Digital und bietet professionelle Funktionen für Lehrende an. Aber egal, ob mit Doozzoo oder einfachen Videochat-Tools: Ein wenig technische Ausstattung ist notwendig – das schauen wir uns in diesem Workshop im Detail an. Vor allem geht es hier um ein einfaches Setup, das für kleines Budget Audio- und Video-Streaming ermöglicht. Es ist selbstverständlich auch für all die interessant, die online Klavierunterricht nehmen möchten.

Videochat: Vor- und Nachteile

Man muss das ganz klar sagen: Videochat-Plattformen wie Skype & Co sind keine optimale Lösung, um online Klavierunterricht zu geben – wegen der schlechten Tonqualität. Daran ändert auch das beste Audio- und Video-Equipment nichts. Allerdings gibt es Möglichkeiten, mit wenig Technikaufwand das ganze Prozedere angenehmer und komfortabler zu gestalten.

Selbstverständlich kann man auch professionelles Recording- und Video-Equipment kaufen und sich teure Streaming-Technik anschaffen. Audio-Interface, Kameras, Webcams, Video-Live-Mixer etc. – mit solch einem Technik-Mix kann man in hoher Bild- und Tonqualität Live-Streams, Online-Sessions und Live-Konzerte realisieren. Aber geht es auch einfacher? In Zeiten der Corona-Pandemie kann man beobachten, wie bekannte Plattformen sich schnell weiterentwickeln – und permanent kommen neue hinzu.

Skype ist – wenn man die Tonqualität betrachtet – die schlechteste Wahl, die man für den Online-Klavierunterricht treffen kann. Zoom hat sich da besser entwickelt und ermöglicht immerhin eine Audio-Übertragung in stereo und Detail-Settings für die Audio-Performance. Aber keines der Videochat-Tools wurde explizit für die Übertragung von Musikunterricht geschaffen, und das spürt man beim Hantieren mit diesen Tools.

Nichtsdestotrotz leisten Skype & Co das Minimum: Eine audiovisuelle Kommunikation bei extrem einfacher Handhabung und Verfügbarkeit. Und diese Eigenschaften stehen bei dieser improvisierten Version des Remote-Unterrichts über der Tonqualität. Dennoch kann man unter angenehmeren Bedingungen Online-Klavierunterricht geben als nur mit einem Smartphone.

Wie viel Technik für Online-Klavierunterricht?

Gleich vorab sei gesagt: Wer auch nur den geringsten technischen Aufwand scheut, sollte auf jeden Fall beim kleinsten gemeinsamen Nenner bleiben: der Online-Konferenz per Smartphone. Denn schneller und einfacher kann man sich kaum zusammenschalten.

Ich habe bei meinen ersten Klavierstunden via Skype mit dem iPhone losgelegt und festgestellt, dass nicht nur die Tonqualität nervt. Auch die visuelle Kommunikation in der Unterrichtssituation fand ich umständlich.

Also habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, um das Setup für die Remote-Klavierstunde besser zu machen. Ohne große Anschaffungen sollten vor allem die technischen Dinge im Mittelpunkt stehen, die wir ohnehin tagtäglich nutzen. Das Setup sollte…:

  • klein und handlich,
  • schnell einsatzbereit,
  • nicht teuer sein
  • und vor allem auch mobil gut funktionieren.

Buchtipp: Online-Klavierunterricht klipp und klar

Mit diesem Buch wendet sich der Klavier-Pädagoge Ratko Delorko an Musikpädagog*innen, die in den Online-Unterricht einsteigen wollen. Der 130 Seiten starke Ratgeber zeigt Wege und Möglichkeiten auf, mit welcher Technik und vor allem wie man guten Online-Musikunterricht realisieren kann. Eine Empfehlung insbesondere auch für Technikmuffel, denn einfach und verständlich weist der Autor auf technische Probleme hin und liefert praxisnahe Lösungen, die nicht viel kosten.

>>>Hier geht’s zur Rezension.

Remote-Klavierstunde: Setup für kleines Budget

Für das Setup sind keine großen Ausgaben notwendig. Vorausgesetzt, es sind Computer, Smartphone, Kopfhörer bzw. ein Headset und natürlich ein Piano vorhanden. Zusätzliche Anschaffungen beschränken sich auf ein Minimum. Verglichen mit den Kosten für ein Recording- und Video-Setup bleibt der finanzielle Einsatz allemal überschaubar.

Online-Klavierunterricht geben: Kamera-Perspektive optimieren

Die Anforderungen an eine Remote-Klavierstunde lassen sich sehr leicht aus der täglichen Unterrichtspraxis ableiten. Im Unterschied zum normalen Face2face-Unterricht sitzt man nur eben nicht gemeinsam an einem Klavier, sondern jede*r für sich daheim am eigenen Instrument.

Die Kommunikation erfordert die Übertragung von Sprache, Bild und Musiksignal. Vor allem soll per Bildübertragung der Blick auf die Hände gewährleistet sein, damit sich spieltechnische Dinge wie Fingersatz, Handhaltung etc. vermitteln lassen.

Optimaler Aufbau für die Online-Klavierstunde
Optimaler Aufbau für die Online-Klavierstunde

Visuelle Kommunikation per Webcam

Aufgrund des vorgegebenen Blickwinkels auf Hände und Tastatur können wir schon mal festhalten: Die in Laptops und Mobilgeräte eingebaute Facetime-Kamera funktioniert zwar irgendwie, sie ist im Unterrichtsdialog aber umständlich. Eine externe Webcam, die man unabhängig vom Computer positionieren kann, ist die bessere Lösung.

Wer eine externe Webcam hat, positioniert diese ungefähr so, dass sie einem beim Spielen über die linke Schulter auf die Tastatur schaut. Wir brauchen hier den Landscape-Mode der Webcam – Querformat! Dafür kann man ein Kamerastativ nutzen, wer eine Webcam mit einem Clip hat, befestigt sie einfach mal an einer Stuhllehne – das sollte funktionieren. 

Den Laptop bzw. Bildschirm positionieren wir frontal. So können wir komfortabel aus der Spielposition heraus schauen, um die Hände und die Tastatur unseres Gegenübers im Bildschirm zu sehen.

Smartphone als externe Webcam: EpocCam von Elgato macht’s möglich. (Bildmaterial: Elgato)
Smartphone als externe Webcam: EpocCam von Elgato macht’s möglich. (Bildmaterial: Elgato)

Smartphone als Webcam nutzen

Keine Webcam zur Hand? Die alte Webcam funktioniert nicht mehr – so wie der andere Krempel in der Schublade mit gesammeltem Computer-Zubehör? Kein Problem! Wir nutzen das Smartphone als Webcam.

Grundsätzlich funktioniert das mit diesen drei Apps prima – zwei davon möchte ich empfehlen:

  1. iVCAM – ist kostenlos. Wer sich die Werbeeinspielungen sparen möchte – die nächsten beiden kostenpflichtigen Apps kann ich wärmstens empfehlen.
  2. Elgato EpocCam (iOS & Android) – eine leistungsfähige App, welche die hochauflösende Handy-Kamera zur Webcam macht. Auf dem Rechner muss man lediglich einen Treiber installieren, was einfach und schnell erledigt ist. Weitere Infos zu EpocCam
  3. iOS Camera für OBS – wer sich ohnehin für die Open Broadcaster Software (OBS) entscheidet, kann auch diese App verwenden. Allerdings ist sie für den Einsatz mit OBS und für iOS-Geräte eingeschränkt. Flexibler (und günstiger) ist EpocCam. Weitere Infos zur OBS-Cam.

Die Verbindung zum Laptop oder PC stellen die Apps dann wahlweise über WLAN oder ein USB-Kabel her. Ich habe mich immer für die USB-Verbindung entschieden, da hier die Latenz des Bildsignals kleiner ist. Es ist eine leichte Verzögerung des Bilds spürbar, aber man kann damit arbeiten.

EpocCam habe ich auf einem iPhone SE installiert und bin damit absolut zufrieden – die 8,99 Euro sind gut investiert. Zwischen Portrait- und Landscape-Modus schaltet die EpocCam automatisch um. Außerdem ist es möglich, manuell zwischen normalem und gespiegeltem Bild (Selfie-Mode) zu wechseln.

Online-Klavierunterricht: Tonqualität verbessern

Mobilgeräte sind fantastische Universaltools: Irgendwie können sie alles, aber nichts richtig: Was mich bei meinen ersten Remote-Klavierstunden am meisten nervt, das sind neben der bescheidenen Tonqualität (mono!) vor allem die Nebengeräusche, die das Smartphone-Mikrofon anscheinend besonders mag: Das Klappern der Tasten ist schon arg laut und übertönt fast den Klang des Instruments.

Aber es gibt ja allerhand Zubehör, um etwa bessere Mikrofone an das Smartphone aufzustecken. Und natürlich kann man via Camera Connection Kit (iOS) bzw. OTG-Adapter (Android) Audio-Equipment andocken, um dann Instrument, Mikrofon und Kopfhörer an einem zentralen Gerät zu nutzen.

Externe Audio-Hardware und Skype

Einen Strich durch die Rechnung macht uns hier leider die Skype-App für Mobilgeräte, die in der Regel keine externe Digital-Hardware unterstützt. An meinem iPhone funktioniert nicht einmal das mitgelieferte analoge Headset vernünftig. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, einen Desktop-Rechner oder Laptop zu nutzen, wenn man Online-Klavierunterricht machen möchte.

Sollte sich in den Audio- und Video-Einstellungen der Skype-Software ebenfalls mal keine externe Hardware aktivieren lassen, dann ist auf jeden Fall die Web-Version (Skype for Web) eine Möglichkeit. Einzige Bedingung hier: Als Browser muss man den Google-Browser Chrome verwenden.

Die Audio- und Video-Einstellungen in Skype für Web: Video-Quelle ist die EpocCam. Als Audio-Interface ist das IK Multimedia iRig Stream angewählt.
Die Audio- und Video-Einstellungen in Skype für Web: Video-Quelle ist die EpocCam. Als Audio-Interface ist das IK Multimedia iRig Stream angewählt.

Hardware-Tipp: IK Multimedia iRig Stream

Eine wunderbar einfache Lösung ist das IK Multimedia iRig Stream. Ein kleines Audio-Interface mit einem regelbaren Stereo-Eingang und TRRS-Anschluss für ein Headset. Dort habe ich mein Apple Headset angeschlossen, mit den Potis an der Seite den Mic-Level und die Kopfhörer-Lautstärke eingestellt und war einsatzbereit für den Online-Klavierunterricht.

IK Multimedia iRig Stream ist in der Handhabung schon sehr einfach. Zum günstigen Preis (ca. 90,- Euro) wird es mit Anschlusskabeln für Lightning (iOS), USB Typ A (Laptop/PC) und USB-C (Android bzw. aktuelle iOS Geräte) geliefert.

Man kann selbstverständlich auch andere Audio-Interfaces nutzen. Allerdings bietet iRig Stream die komplette Funktionalität in einem kleinen Device – inklusive Loopback übrigens. Wichtig ist diese Funktion, sobald man anstelle eines Digitalpianos ein Software-Piano für den Online-Klavierunterricht nutzen möchte. Das iRig Stream ist für den Anschluss eines Headsets per TRRS ausgelegt. Noch einfacher in der Handhabung ist das iRig Stream Solo. Für etwa die Hälfte des Preises bietet es Anschlüsse für Headset und Instrument. Wer hingegen mehr Funktionalität wünscht, findet bei IK Multimedia entsprechendes Zubehör, das sich clever kombinieren lässt – oder greift gleich zum größeren Modell iRig Stream PRO.

Jörg Sunderkötter

ZUM TEST

iRig Stream ist ein flexibles und handliches Werkzeug, das Video-Livestreams, Online-Sessions oder Online-Musikunterricht bei gutem Sound sehr einfach macht.

iRig Stream :   95,00 €

ZUM ANGEBOT

Alternativen zum Online-Klavierunterricht?

Echter Face2face-Unterricht natürlich! Aber bleiben wir auf dem Teppich: Solange Lockdowns und Kontaktbeschränkungen das öffentliche Leben bestimmen, ist die Online-Klavierstunde über Skype zwar eine Notlösung, aber durchaus machbar. Mit der Kombination von nur wenig Equipment kann man das ganze Prozedere angenehmer gestalten – dieses Setup funktioniert:

  • Laptop oder PC / Skype für Web
  • Smartphone mit EpocCam-App (oder externe Webcam)
  • Headset (bzw. Mikrofon plus Kopfhörer)
  • IK Multimedia iRig Stream (bzw. Audio-Interface mit entsprechender Konnektivität)
  • Adapterkabel: Klinke/Cinch, USB Typ A/B (Druckerkabel)
  • Stativ mit Smartphone-Halterung
IK Multimedia iRig Stream Solo
IK Multimedia iRig Stream Solo
Kundenbewertung:
(6)

Zwei Kamera-Perspektiven? Open Broadcaster Software!

Der Online-Klavierunterricht klappt bereits mit „nur“ einer Kamera. Wer zwei Perspektiven zeigen möchte – also face2face für den Dialog und der Blick auf die Klaviertasten -, muss zwischen zwei Kameras umschalten können. Das ist wesentlich komfortabler, als nur eine Kamera ständig umher zu schwenken. Zwischen zwei Kameras kann man z.B. über den Einstellungen-Dialog wechseln – auch etwas umständlich.

Als kostenlose DIY-Lösung ist die Software Open Broadcaster Studio (OBS) zu empfehlen. Man muss sich hier tatsächlich ein wenig vertiefen, denn die Software kann viel mehr als man eigentlich für den Klavierunterricht online benötigen würde. Es ist schon ein richtiges kleines Fernsehstudio, das sogar recht umfangreiche Internet-Streaming- sowie auch Video-Recording-Projekte ermöglicht.

Kleines Fernsehstudio für Internet-Streaming - dank VirtualCam-Mode auch in Verbindung mit Videochat-Programmen: Open Broadcaster Studio gibt's kostenlos für Windows, MacOS und Linux.
Kleines Fernsehstudio für Internet-Streaming - dank VirtualCam-Mode auch in Verbindung mit Videochat-Programmen: Open Broadcaster Studio gibt's kostenlos für Windows, MacOS und Linux.

Für den Online-Klavierunterricht benötigen wir nur zwei wichtige Merkmale von Open Broadcaster Studio:

  • OBS ermöglicht die Kontrolle und den Mix verschiedener Videoquellen.
  • Dank VirtualCam-Mode kann OBS den „Bildschnitt“ in andere Programme streamen.

Das bedeutet, wir können zwei Kameras nutzen – z.B. die Facetime-Kamera im Laptop und zusätzlich eine externe Webcam bzw. EpocCam (wie oben beschrieben) oder eine DLSR-Kamera. Die Auswahl der Kameraperspektiven verwaltet OBS – die schaltet man ganz einfach per Tastatur-Shortcuts um. Auch Split-Screen- oder Bild-in-Bild-Konstellationen sind möglich. Auch visuelle Medien können genutzt werden, um z.B. Noten einzublenden.

Das Video streamt OBS dann an andere Software, sobald man den VirtualCam-Mode in OBS einschaltet. In den Video/Audio-Einstellungen in z.B. Skype bzw. Zoom wählt man dann als Videoquelle einfach Open Broadcaster Studio an. OBS ist wie schon gesagt ein komplexes Tool, aber so schwierig ist es nun auch wieder nicht. Man richtet sich ganz einfach jeweils eine Szene für jede Videoquelle ein, VirtualCam einschalten und los geht’s. Die Szenen schaltet man dann ganz einfach über die Up/Down-Cursor auf der Computertastatur um.

Aber das Beste überhaupt: Open Broadcaster Studio ist ein Open-Source-Projekt, und die Software kann man für Windows, MacOS und Linux kostenlos herunterladen und installieren.

Website und Download: Open Broadcaster Software

FAQ – häufig gestellte Fragen zum Online-Unterricht  

Gibt es bessere Tools, um Online-Musikunterricht zu machen?

Skype, Zoom, Facetime – diese Tools sind in erster Linie für Video-Konferenzen geschaffen und in der Audio-Übertragung eher für Sprachsignale ausgelegt. Für Musik bzw. Musikinstrumente sind die Möglichkeiten limitiert: Audio wird mono übertragen und ist durch eine automatische Geräuschunterdrückung mehr oder weniger stark beeinträchtigt.

Wer eine professionelle Lösung sucht, sollte sich Doozzoo anschauen. Diese Plattform arbeitet Cloud- und Browser-basiert und ist speziell für den Musikunterricht zugeschnitten. Doozzoo bringt viele Funktionen mit, die den Austausch zwischen Lehrer*in und Schüler*in auf ein deutlich höheres Niveau heben, als es Skype & Co bieten können. Doozzoo ist für Schüler*innen kostenlos, nicht aber für die Musikschule bzw. die Musiklehrer*innen. Die Gebühren richten sich nach der Anzahl der Schüler*innen. Weitere Infos unter doozzoo.com. 

Apropos Datenschutz: wie sieht es eigentlich mit persönlichen Daten aus?

Bei Plattformen wie Skype und Zoom etwa müssen alle Teilnehmer bei den Diensten angemeldet sein. Anders sieht es bei Messaging-Diensten wie Jitsi oder Wire aus, die DSGVO-konform arbeiten. Ebenso ist in diesem Sinne Doozzoo zu empfehlen.

Worin unterscheiden sich Online-Kurse vom Online-Klavierunterricht?

Im Vergleich zum Face2Face- oder Remote-Unterricht sind Online-Klavierkurse bei eLearning-Portalen wie music2me oder Skoove eine völlig andere Angelegenheit. Die aufbereiteten Tutorials kann man abrufen und durcharbeiten, wann immer man die Zeit dazu hat. Eine direkte Kommunikation zwischen Klavierlehrer*in und Schüler*in findet aber nicht statt.

Selbstverständlich können auch Online-Kurse Spaß machen und einen Lerneffekt haben. Es ist nur eine andere Art, Klavier spielen zu lernen. Man kann Tutorials und Lieblingslieder aus dem gesamten Kursangebot frei wählen und hat insofern seinen Lernfortschritt selber in der Hand. Ein riesiger Vorteil von Online-Klavierunterricht ist genau wie beim herkömmlichen Unterricht die direkte Kommunikation, wobei Lehrende unmittelbar in korrigierender Weise tätig werden können.

Sollte man als Anfänger Online-Kurse nehmen oder lieber auf Klavierunterricht setzen?

Das hängt ganz davon ab, wie man selber lernen möchte und kann. Generell sind Online-Kurse für Kinder weniger geeignet, da das Arbeiten mit den Lektionen in gewisser Weise ein strukturiertes und selbständiges Vorgehen voraussetzt. Auch die Theorie des Musikunterrichts muss man sich so selber aneignen. Empfehlenswert ist insofern das Angebot von music2me, da die Inhalte virtuell vom Klavierlehrer vorgetragen werden und medial unterstützt sind.

Für Anfänger*innen im Kindesalter eignet sich der herkömmliche Klavierunterricht aber grundsätzlich besser. Umso mehr aber dürften Anfänger*innen im Erwachsenenalter sowie Fortgeschrittene mit Online-Kursen gut klarkommen.

Ist der Klavierunterricht per App möglich?

Auch hier muss man unterscheiden zwischen Online-Kursen und Online-Klavierunterricht. e-Learning-Portale wie Flowkey und Skoove bieten eine eigene App an, die die Lektionen auf Smartphone und Tablet ermöglichen. Face2face-Unterricht ist mit Apps zwar möglich, aber man kann nur auf die eingebauten Mikrofone und Lautsprecher zurückgreifen, da Apps von Skype etc. keine digitale Audio-Hardware zulassen. 

Möchte man mit der jeweils am besten möglichen Audio-Qualität arbeiten, dann ist externe Audio-Hardware absolut zu empfehlen. Mindestens sollte man einen Kopfhörer nutzen, um die eingebauten Lautsprecher vom Mikrofon des Smartphones akustisch zu entkoppeln. Am besten eignet sich jedoch ein PC oder Laptop für den Online-Unterricht. Hier ist der Anschluss von externem Audio- und Video-Equipment auch mit Skype möglich. 

Wie kann man die Audio-Qualität zu Hause verbessern?

Die akustische Umgebung kann die Audio-Übertragung stark beeinflussen. Wer mit einem elektronischen Instrument wie Keyboard oder Digitalpiano musiziert, kann z.B. ein Audio-Interface nutzen, um das Signal an den Computer zu übertragen. Hier muss man aber berücksichtigen, dass auch ein Mikrofon zur Kommunikation gebraucht wird. Als handliches und unkompliziertes Audio-Interface kann man IK Multimedia iRig Stream empfehlen, das Anschlussmöglichkeiten für das Digitalpiano (Stereo-Input) und ein Headset bietet. Für Online-Unterricht mit akustischem Klavier geeignet sind Handy-Recorder mit integriertem USB-Audio-Interface.

Ist Online-Klavierunterricht über Bluetooth-Kopfhörer möglich?

Nein. Wer beispielsweise einen Tablet oder ein iPad nutzt, wird evtl. seine AirPods einsetzen wollen wie man es beim Musikhören gewohnt ist. Aufgrund der Systemlatenz von Bluetooth aber wird’s nicht funktionieren, da der Ton der Klavier-App mit einer Verzögerung in den Kopfhörern erklingt und so das Spielen unmöglich macht.

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