Neben dem klassischen Face-to-face-Unterricht in der Musikschule kann man auch online Klavier lernen. Aber hält das eLearning den Vergleich mit dem klassischen Klavierunterricht stand?
Neben dem klassischen Face-to-face-Unterricht in der Musikschule kann man auch online Klavier lernen. Aber hält das eLearning den Vergleich mit dem klassischen Klavierunterricht stand?
Na klar: Am liebsten gleich ran ans Klavier, Digitalpiano oder Keyboard und in die Tasten hauen. Wer als Anfänger so intuitiv an die Sache herangeht, liegt schon mal goldrichtig. Denn Musikmachen hat in erster Linie mit Emotion zu tun. Wer es lieber mit System angehen und Klavierunterricht nehmen möchte – auch das ist eine gute Idee. Und nicht selten ist der Mix aus beidem optimal.
Das Netz steckt voller Informationen zum Klavierlernen. Allein auf Youtube gibt es unzählige Video-Tutorials, die tolle Lernerfolge versprechen. Alles ist angeblich einfach, dauert nicht lange und macht wahnsinnig Spaß. Jeder Anbieter hat scheinbar die perfekte Lehrmethode – ja, was soll man denn da glauben? Was ist der richtige Weg und wie viel Zeit braucht es wirklich, wenn man online Klavier spielen lernen will? Hier unsere Tipps.
Lernangebote im Netz gibt es übrigens nicht nur für Anfänger am Klavier. Gerade auch wenn man schon spielen kann und sich weiterentwickeln möchte, findet man sehr viel inspirierendes Material. Wer gerade damit beginnen möchte, Klavier spielen zu lernen, sollte ruhig mal eine Test-Klavierstunde nehmen. Viele Musikschulen bieten das an – und zwar offline sowie online.
Erst einmal ausprobieren ist der optimale Weg. Auch wenn es der ganz klassische Weg ist, Klavierunterricht in einer Musikschule oder einem Privatlehrer zu nehmen, muss das nicht auch gleich bedeuten, dass dieser Weg auch der richtige für dich ist. Generell gilt aber: Der Start gelingt besser mit etwas Hilfe und Anleitung.
Muss man Noten lesen können, um Klavier spielen zu lernen?
Das klassische Vorurteil: Wer Klavier lernen will, muss Noten können – das ist Unsinn! Es gibt unzählige Musiker, die begnadet spielen können, aber das Notenlesen nicht beherrschen. Die schönste Beschreibung dieser Herangehensweise findet sich im englischen Sprachgebrauch: Playing by Heart – im Deutschen würde man sagen: „auswendig spielen“. Das aber ist etwas anderes als das wortwörtlich übersetzte „Spielen aus dem Herzen heraus“.
Wenn du das Gefühl verspürst, dich spontan ans Piano zu setzen, um einfach nach Gehör drauflos zu spielen – nur zu! Dieser Weg ist genau so richtig, wie der klassische Weg über den Klavierunterricht. Das Tolle ist: Das eine schließt das andere nicht aus.
Um Klavier spielen zu lernen, muss man keine besonderen Kenntnisse mitbringen. Aber schaden kann es auch nicht, ein paar Grundkenntnisse zu haben. Die findet man online zuhauf. Hier ein paar nützliche Links für die ersten Schritte an den Tasten.
Klaviertastatur einfach erklärt für Anfänger
Das kann man sich natürlich nur schwer vorstellen, aber um die Töne auf der Tastatur zu lernen, kann man sich auch zu der Website www.onlinepianist.com begeben. Die dort dargestellte Tastatur kann man mit der Maus oder über die Computer-Tastatur spielen.
Der Clou von Online Pianist ist aber das Song-Repertoire der Piano-Tutorials, welches die Töne in einer animierten Balkengrafik (Piano Roll) darstellt. So kann man live miterleben, wie Musik am Klavier entsteht. Einige Demo-Songs sind Free-Demos, möchte man mehr, legt man sich einen User-Account an und kann sich selber Songlisten zusammenstellen.
Online Pianist ist eine englischsprachige Website. Sie ist recht ansprechend gemacht und vor allem super einfach zu bedienen. Kleines Manko vielleicht: Die Computertastatur ist im englischen QWERTY-System den virtuellen Klaviertasten zugeordnet (und nicht im deutschen QWERTZ-System).
Am besten gleich mal die ersten Töne spielen lernen. Oder die Piano-Tutorial-App für iOS oder Android laden und mit Tablet oder Smartphone die ersten Töne am Klavier lernen.
Die ersten Grundlagen kann man online lernen. Damit aber nicht alles Theorie bleibt, ist irgendwann ein Piano gefragt. Es muss ja nicht gleich ein richtiges akustisches Klavier sein. Gute Einsteiger-Digitalpianos z.B. gibt es sogar für weniger als 500 Euro. Wenn du nicht gleich zu viel Geld ausgeben möchtest, um herauszufinden, ob Pianospielen überhaupt etwas für dich ist, dann könnte das Roland Go:Piano eine gute Lösung sein. Das Portable Piano Keyboard ist zwar nicht mit der perfekten Pianotastatur ausgestattet, aber für den Anfang reicht es völlig aus.
Es ist sehr günstig und dabei mit guten Sounds und praktischen Funktionen ausgestattet, die man beim Online-Lernen gut gebrauchen kann. Per Bluetooth-Audio lassen sich Piano-Lessons und Tutorial-Videos über die internen Lautsprecher oder den Kopfhörer-Ausgang des Go:Piano wiedergeben, sodass man perfekt dazu spielen kann.
Zu diesem Zweck haben vor allem die Hersteller Yamaha und Roland spezielle Apps entwickelt. Die Piano-Apps Roland Piano Partner oder Yamaha Smart Pianist funktionieren nur in Verbindung mit einem Digitalpiano des jeweiligen Herstellers. Diese Apps sind dabei als Ergänzung der Pianos konzipiert: Sie greifen auf die dort vorhandenen Funktionen zurück und erweitern auch das Funktionsspektrum. Es gibt dabei Lernfunktionen, Etüden und Sonaten zum Mitspielen plus automatisierter Notation und Begleitmusik oder Übungen zum Notenlernen für Anfänger.
Zusätzlich machen die Piano-Apps die Handhabung der Digitalpianos noch transparenter und komfortabler. So lassen sich Sounds und Effekte über das Touchscreen sehr einfach editieren und konfigurieren. In jedem Falle ein Zugewinn, da die Apps kostenlos von den Herstellern angeboten werden.
Auch Lern-Systeme werden als Piano-App angeboten. Apps wie z.B. Simply Piano mögen hilfreich sein und auch Spaß machen – da sollte man gewiss auch den Game-Faktor nicht unterschätzen. Ob man damit aber Klavierspielen lernen kann und sollte, ist fraglich. Interessant und lesenswert ist der Erfahrungsaustausch zu diesem Thema im Forum von www.clavio.de: Falsches lernen durch Piano App
Synthesia hat sich im Netz irrsinnig verbreitet und man könnte es als universelle Sprache zum Lernen von Musikstücken am Klavier bezeichnen – völlig ohne Noten übrigens. Ganz ähnlich der Pianorollen-Darstellung von Online Pianist sieht man auch hier, wie die Töne wann mit welcher Dauer auf die virtuellen Klaviertasten treffen.
Wie lernt man mit Synthesia?
Synthesia ist ein Sequenzer, der Musik visuell und akustisch darstellt. Notenkenntnisse sind nicht nötig, werden aber auch nicht vermittelt. Ein Vorteil zum Lernen: Man kann die Geschwindigkeit herab regeln und das Klavierstück langsam Ton für Ton einstudieren, um dann je nach Fähigkeit das Tempo zu erhöhen.
Synthesia spielt grundsätzlich jedes MIDI-File ab. Man kann jedoch auch über den Synthesia Musicstore Musikstücke kaufen. Die Songs sind nach Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet und kosten zwischen ca. 1 und 3 US-Dollar.
Als Software zum autodidaktischen Klavierlernen ist Synthesia super einfach und selbsterklärend. Es gibt unzählige Demos auf Youtube, die auf der Basis von Synthesia beliebte und bekannte Stücke zum Mitspielen zeigen. Als Manko möchte ich vor allem diese zwei Punkte anführen:
Synthesia ist für Windows, MacOS, iOS und Android erhältlich. Eine zusätzliche App ist der Synthesia Video Creator (Mac/PC), mit welchem man selber visualisierte Songs als Video-Tutorial zur Veröffentlichung generieren kann.
MuseScore ist eine Freeware Noten-Software, die man sich auf PC und Mac installieren kann. Außer der Software gibt es über die Website noch ein (kostenpflichtiges) Notenarchiv. Eine tolle Sache aber sind die Piano Tutorials. Diese sind kostenlos und werden über einen Visual-Player gespielt – ganz ähnlich wie Synthesia.
Mehr Infos auf der Website von MuseScore.
Sucht man auf Youtube nach dem Begriff „Klavier lernen“, dann trifft man die Tutorials von Thomas Forschbach von werdemusiker.de. In seinen Videos zeigt er Schritt für Schritt, wie man bestimmte Stücke spielt – darunter natürlich die absoluten Klassiker von Amelie bis The River Flows In Me.
Mit seinem seinem Tutorial „Klavier lernen in 10 Minuten“ erzeugte Thomas Forschbach einiges Aufsehen, der Power-Kurs wurde sogar in einem TV-Bericht (Welt der Wunder) auf die Probe gestellt.
In dem Online-Kurs wendet Forschbach einen kleinen Trick an. Der wohl einfachste Weg, um intuitiv etwas gut klingendes am Klavier zu spielen – ohne jegliche Vorkenntnisse. Und es braucht keine 10 Minuten, so einfach ist es:
Man spielt immer den gleichen Akkord (in diesem Falle C-Dur) in der rechten Hand, während der Bass über C nach A nach F nach G und wieder zum Anfangston C wechselt. Auf diesen Harmoniewechsel bauen unzählige Pop-Songs auf, daher ist der Wow-Effekt garantiert. Im Video wird alles Schritt für Schritt erklärt – für die ersten Töne auf einer Klaviertastatur ein guter Anfang, der auch Spaß macht.
Wer glaubt, Klavier in nur 10 Minuten zu lernen, wäre der Rekord: Ein Einsteiger-Tutorial des eLearning-Portals music2me.de (Affiliate) schafft es sogar in 8 Minuten! Die schnellere Zeit ist aber nicht der Kick an diesem Video, denn es vermittelt tatsächlich viel Wissen: Wie ist die Tastatur aufgebaut, wie heißen die Töne, sogar einfache Grundkenntnisse der Notenschrift lernt man ganz leicht. Und das Beste: Am Ende kann man das weltberühmte Stück Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven spielen. Das Video ist professionell gemacht und bietet außerdem einen guten Einblick in das Lernsystem der Online-Klavierschule.
Mehr darüber findest du im Artikel Klavier lernen in 8 Minuten.
Das wohl prominenteste Online-Angebot bietet der Piano-Virtuose Joja Wendt. Seit 2016 ist er mit Jojas Piano Academy online und hat einige besondere Features am Start. Notenkenntnisse sind grundsätzlich nicht erforderlich, die Inhalte werden als Videos aufbereitet ansprechend vermittelt. Herausragend ist die Möglichkeit, mit Größen des Showbiz virtuell gemeinsam zu musizieren.
So kann man den Piano-Part zur freigestellten Stimme spielen oder man lässt sich im virtuellen Übungsraum von Bassist und Schlagzeuger oder auch mal vom Filmorchester Babelsberg begleiten. Die Kursgebühr beträgt 29 Euro pro Monat. Zum Ausprobieren gibt es auch kostenlose Lektionen. Weitere Infos zu Jojas Piano Academy gibt’s auf der Website.
Als Alternative zum klassischen Klavierunterricht bieten eLearning-Portale ein breit aufgestelltes Angebot – von den ersten Anfängen bis zum Einstudieren bekannter und anspruchsvoller Klavierstücke für Fortgeschrittene.
PRO: Man entscheidet selber, wann man die nächste Lektion startet und wie lange man daran arbeiten möchte. Man nimmt Klavierunterricht, wann immer es einem zeitlich in den Kram passt und bestimmt selber sein Lerntempo. eLearning-Portale sind grundsätzlich günstiger als der klassische Klavierunterricht in einer Musikschule.
CONTRA: Die unmittelbare Hilfestellung und Anleitung durch Klavierlehrer bzw. Klavierlehrerin fehlt. Zwar bieten alle Portale Feedback-Möglichkeiten, um Fragen zu stellen. Aber es ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Face-toFace-Unterricht. Es lohnt der Blick auf die Details der Lernangebote. Die Portale bieten Probestunden, um das Lernsystem kennenzulernen und auszuprobieren, bevor man sich für die kostenpflichtigen Angebote entscheidet.
Die eLearning-Portale vermitteln neben dem Basis-Wissen vor allem auch Fortgeschrittenen und Wiedereinsteigern ansprechendes Material zum Lernen. Nützlich ist der Online-Unterricht grundsätzlich in Kombination zum klassischen Klavierunterricht, denn hier kann man das online einstudierte Material weiter vertiefen. Klavier spielen zu lernen ist eben eine individuelle Angelegenheit, und ob man eine schwierige Passagen meistern lernt, ist nicht allein eine Frage, wie intensiv man selber übt. Hier ist der ganz gewöhnliche Klavierunterricht klar im Vorteil.
Hier geht’s zu den eLearning-Portalen:
www.skoove.com (Affiliate) – hier den Testbericht über Skoove auf PIANOO.de lesen.
music2me.de (Affiliate) – hier den Testbericht über music2me auf PIANOO.de lesen.
www.flowkey.com (Affiliate)
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