Test: Kawai K-500 Aures – Hybrid Piano mit Transducer-System

  • Das Kawai Aures ist ein Hybrid Piano auf Basis des bewährten Kawai Klaviermodells K-500 mit 130 cm Bauhöhe.
  • Im Unterschied zu den Anytime Pianos von Kawai beinhalten die Aures-Modelle ein Transducer-System, das die Wiedergabe der elektronischen Klangerzeugung über den akustischen Resonanzboden ermöglicht.
  • Mit dem elektronischen Teil ist das Kawai Aures im Funktionsumfang  den Oberklasse-Digitalpianos von Kawai ebenbürtig.
Kawai K-500 Aures - Hybrid Piano für nächste Ansprüche (Bildquelle: Kawai)
(Bildquelle: Kawai)

Rund um die Uhr Musik machen – Klaviere mit Stummschaltung erlauben es, auch nachts noch am Piano zu sitzen. Das Kawai K-500 Aures bringt dieses bewährte Konzept der Anytime Klaviere von Kawai noch einen Schritt weiter: Über Transducer können die Aures-Modelle die elektronischen Klavierklänge über den Resonanzboden akustisch wiedergeben.

… ideale Voraussetzungen, um das Beste aus der akustischen und der digitalen Klavierwelt zu vereinen.

Das K-500 Aures ist ein Hybrid Piano auf Basis des Kawai K-500 Akustikpianos, es kombiniert also akustische und digitale Klangerzeugung. Es bietet eine Stummschaltung und kann dann über Kopfhörer mit digitaler Tonerzeugung wie ein Digitalpiano gespielt werden. In Abgrenzung zu vielen anderen Hybrid Pianos ist die Stummschaltung des akustischen Teils hier aber nicht auf das Spielen mit Kopfhörer eingeschränkt. Man kann die elektronisch erzeugten Sounds auch über den Resonanzboden hörbar machen und sogar dem akustischen Piano-Teil zumischen, was einfach nur großartig klingt.

Audio Resonance System

Dabei gibt das Klavier die elektronischen Klänge über ein Transducer-System wieder, bei dem die Wiedergabe als mechanische Vibration auf den Resonanzboden übertragen wird. Herkömmliche Lautsprecher sind im K-500 Aures nicht verbaut und beeinträchtigen so auch nicht die Optik. Mehr noch, denn die Wiedergabe über den Resonanzboden führt zu einer homogenen Klangabstrahlung – so, wie man es von den echten Klaviersaiten her gewohnt ist.

Das in Zusammenarbeit mit dem renommierten HiFi-Hersteller Onkyo entwickelte AUdio RESonance System gab dem Modell auch seinen Namen. Das Aures K-500 bringt also ideale Voraussetzungen mit, um das Beste aus der akustischen und der digitalen Klavierwelt zu vereinen. Neben dem K-500 bietet Kawai als kleineres Aures-Modell das K-300 an. Als größeres Modell wird ein K-600 erhältlich sein.

Ein Klavier, ein Klavier… und ein bisschen mehr!

Dass in dem Kawai Aures jede Menge hochwertige Digital- und Audio-Technik steckt, sieht man dem Instrument gar nicht mal an. Lediglich das Touch-Display links neben der Tastatur und das darunter angebrachte Modul sind ein Hinweis auf den elektronischen Teil. Zunächst aber ist das Kawai Aures ein akustisches Klavier: klassisch-edel im Design vermittelt es in schwarzer Hochglanz-Lackierung einen sehr wertigen Eindruck.

Das Touchscreen-Display integriert sich optisch unauffällig, stellt alle Inhalte sehr gut lesbar dar und lässt sich wie eine typische Smartphone-Tastatur komfortabel mit Wischen und Tippen bedienen. Dank der sehr breiten Notenauflage kommt man auch mit den berüchtigten „Noten-Tapeten“ gut zurecht. Der sanft schließende Tastaturdeckel rundet den rundum komfortablen Eindruck ab.

Kawai K-500 Aures Anschlüsse (Bildquelle: Kawai)
Links unterhalb der Tastatur ist die Anschlusseinheit samt digitalem Soundexpander angebracht: USB-to-Host, USB-to-Device, MIDI In/Out, Aux-Eingang, Audio-Ausgang (jew. stereo, Miniklinke), 2 x Kopfhörer, Bluetooth-Audio, Bluetooth-MIDI. (Bildquelle: Kawai)

Hochwertiges Spielgefühl

Ob man nun akustisch oder digital spielt, in jedem Fall hat man mit der Millenium III eine ausgezeichnete Tastatur unter den Händen. Mit Komponenten aus Carbon ist die ansonsten vollständig aus Holz geschnittene Tastatur auf geringen Verschleiß optimiert. Die Tasten vermitteln ein nuanciertes und hochwertiges Spielgefühl.

Wird die digitale Klangerzeugung genutzt, misst ein optisches Sensorsystem präzise und zuverlässig die Hammergeschwindigkeit. Dadurch reagiert die digitale Klangerzeugung ohne wahrnehmbare Verzögerung auf die Tastenanschläge. Natürlich hat man dann noch die Möglichkeit, die Anschlagempfindlichkeit mit verschiedenen Dynamikkurven anzupassen.

Realistische und vielseitige Piano-Sounds

Die digitale Klangerzeugung ist auf dem neusten Stand der Technik und identisch mit den aktuellen Topmodellen der Kawai CA-Serie sowie dem Kawai Novus NV10 Hybrid Digitalpiano. Folglich unterscheidet man auch hier zwischen PIANIST- und SOUND-Modus. Im Pianist-Modus werden hochauflösende Multikanal-Samples des Shigeru Kawai SK-EX Konzertflügels wiedergegeben. Dabei lässt sich aus 10 verschiedene Charakteren von romantisch-luftig bis direkt und zupackend auswählen. Nicht nur die klangliche und dynamische Bandbreite, sondern auch die räumliche Darstellung ist dabei beeindruckend realistisch.

Der Sound-Modus bietet die komplette typische E-Piano-Funktionalität mit vielen weiteren Klangfarben wie SK-, EX- oder SK-5 Flügeln aus eigenem Hause sowie diversen weiteren Klaviersounds, E-Pianos, Orgeln, Streichern, Pads oder auch Bass- und Gitarrensounds.

Kawai K-500 Aures - komfortable Bedienung dank Touch-Display (Bildquelle: Kawai)
Die Bedienung des elektronischen Teils über das Touch-Display ist sehr komfortabel. (Bildquelle: Kawai)

Kawai Aures mit oder ohne Stummschaltung spielen 

Tritt man das mittlere Pedal hinunter und lässt es links einrasten, greift die Stummschaltung. Der Auslöseweg der Hämmer wird nur um wenige Millimeter und damit kaum spürbar verkürzt. Die digitalen Klänge lassen sich aber auch dem akustischen Spiel zumischen, z.B. um den Klavierklang mit Streichern oder einem E-Piano-Layer zu unterlegen. Voraussetzung für den harmonischen Zusammenklang ist selbstredend, dass der akustische Teil des Klaviers ordentlich gestimmt ist.

Dank des kräftigen Soundsystems können die digitalen Klänge in puncto Lautstärke mit dem akustischen Klavier mithalten, um gemeinsam einen wahrhaftig voluminösen Klang zu entfachen. Ein toller Nebeneffekt: Die digitale Klangerzeugung interagiert immer auch mit den Saiten des Klaviers, die ja durch das Transducer-System auch zu Resonanzschwingungen angeregt werden, was für zusätzliche Lebendigkeit und Klangfülle sorgt.

Klavier mit Aufnahmefunktion

Ohne Zuhilfenahme eines Audiogeräts kann man sein Spiel mit dem eingebauten Recorder aufnehmen – als MIDI-Datei oder auch direkt als Audio-Aufnahme (WAV, MP3). Allerdings wird dabei nie der akustische Teil aufgenommen, sondern immer der Sound der elektronischen Klangerzeugung – da keine Mikrofone eingebaut sind. Dank der MIDI-Anschlüsse kann man das Aures auch direkt mit einem Rechner verbinden, um dort in ein Aufnahme- oder Notensatz-Programm einzuspielen. 

Kawai Aures K-500 Transducer auf Resonanzboden (Bildquelle: Kawai)
Die elektronischen Klänge werden mit vier Transducern auf den Resonanzboden des Kawai K-500 übertragen. (Bildquelle: Kawai)

Voller Sound ohne Lautsprecher

Vier Transducer übertragen die digital erzeugten Klänge auf den Resonanzboden. Dieser Wiedergabeform sind gewiss physikalische Grenzen gesetzt – eine hochwertige Lautsprecherkalotte ermöglicht grundsätzlich eine feinere Auflösung bei der Wiedergabe. Dennoch ist das Ergebnis ein runder, fülliger Klang mit vielleicht einer leichten Mittenbetonung. Dabei werden übrigens nicht allein die internen elektronischen Klänge berücksichtigt, sondern auch extern zugespielte Klangquellen. Letztere können mittels Klinken-Audioeingang oder drahtlos per Bluetooth angeschlossen werden. So kann man also auch zu Backings und Übetracks spielen und das gleichermaßen mit akustischer und digitaler Klangerzeugung.

Fazit: Akustisch und digital in perfekter Symbiose

Mit dem Kawai K-500 Aures erhält man nicht nur ein ausgezeichnetes akustisches Klavier, sondern gleichzeitig auch ein hochwertiges Digitalpiano. Letzteres muss man in Abgrenzung zum herkömmlichen Digitalpiano betrachten, denn die Tastatur eines echten Klaviers hebt das Spielgefühl der elektronischen Piano-Sounds auf ein deutlich höheres Niveau. 

Aber nicht nur das Spielen, auch das Klangerleben als Symbiose aus Akustik und Elektronik erfährt dank des gut abgestimmten Transducer-Systems eine enorme Aufwertung. Manchmal ist man fast schon irritiert, ob man da gerade den akustischen oder den elektronischen Teil spielt. Nicht zuletzt ist das auch auf die hohe Qualität der digitalen Piano-Sounds zurückzuführen, die beim Spielen mit Kopfhörer ein Genuss sind. Das Kawai K-500 Aures ist Klavierspielen deluxe.

Kawai K-500 Aures Produktbild (Bildquelle: Kawai)

Kawai K-500 Aures – Überblick

Erhältlich seit: 01.2019
Konzept: Klavier mit Stummschaltung und digitaler Klangerzeung
Klangerzeugung: Harmonic Imaging XL  und SK-EX Rendering
Besonderheiten: Integriertes Resonanzboden-System mit vier Transducer-Elementen
Piano-App: Kawai Virtual Technician (kostenlos erhältlich für iPad)
Hersteller: Kawai

Jörg Sunderkötter

Mit dem Kawai K-500 Aures erhält man nicht nur ein ausgezeichnetes akustisches Klavier, sondern gleichzeitig auch ein hochwertiges Digitalpiano.

Digitalpiano · Hybrid-Piano · Kawai · Piano-Modul

Tests

13. März 2019

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